Haltung & Gewitter – Black & White Serie

Über Stuttgart Süd kommen wirklich nicht oft Gewitter vorbei. Das letzte Mal war ich viel zu spät dran. Gestern baute ich gleich die Kamera auf und jep, ich habe es erwischt. Ohne Filter oder sonstigem Zeug. Ein wenig Kontraste und den Ausschnitt gewählt. Bin zufrieden.

Das andere Foto ist Wochen vorher entstanden. Ich war mit einem neuen Objektiv unterwegs und habe mich meinem Fotografischen Flow hingegeben. Als ich dann diesen Spielautomaten in einer Kneipe sah, kam mir die Idee. Und die richtigen Beine fanden sich kurze Zeit später. viel Vergnügen beim Ansehen

The universe offer a new chance

Sunset Blossom

do see it and you will take?

Genau das passierte mir, als ich im Stuttgart Flughafen am Security Check-in stand. Sie ging an mir vorbei. Sie stand eine Schlange näher am Check-in. Mein Herz schlug schneller. Sie könnte die Rolle von Kirsten spielen, ich sah es deutlich vor mir. Wie das so ist, ich getraute mich nicht. Ein Unding, sie passierte die Röntgenkontrolle und verschwand im Wartebereich. OK, es sollte nicht sein. Es dauerte eine Weile. Sie rieben meine Fototechnik mit dem Tuch für Strengstoff. Endlich war ich Wartebereich. Diesen kleinen Augenblick hatte ich vergessen. Da kam sie mir mit ihrer Freundin entgegen. Ein Lächeln auf den Lippen und in Gespräch mit ihrer Freundin. Bum, bum, bum, polterte mein Herz. Jetzt Chris schrien alle meine inneren Stimmen. Das Univers gibt dir sonst nie zweimal die Chance. Schon einmal hatte ich, glaubte ich die Chance zu haben, jemande anzusprechen. Meine Furcht ein Nein, Unverständnis zu bekommen, hielt mich davon ab. Ich spazierte vor den Shops auf und ab. Wendete den Pfannkuchen – soll ich sie ansprechen ja oder nein – von der einen Seite auf die andere und wieder zurück. Hin und her. Die Moment war vorüber.

Die wahre Geschichte von Kirsten. Es ist jetzt genau 40 Jahre her. Damals machte ich Sitzwache an der medizinische Universitätsklinik in Tübingen. Ich sollte eine 19 jährige Kompatientin betreuen. Die Pfegerinnen nahmen mich zur Seite und sagten, sie sind davon überzeugt, dass Komapatienten alles mitbekommen. Ich soll mich dementsprechend verhalten. In den 80er Jahren glaubte die meisten Ärzte, dass diese Patienten nichts von ihrer Umgebung mitbekommen. – Jedenfalls schenkte sie mir eine wirklich dezentes Lächeln. Ich traute mir selbst nicht. Die Tagschwestern bemerkten die positiven Veränderungen. Seitdem Moment war ich nur noch für Kirsten verantwortlich. Und das Lächlen wiederholte sich. Wir hatten eine besondere platonische Beziehung. Leider wurde sie verlegt und die Klinik, ebenfalls in Tübingen übernahm aber nicht mich. Von ihren Eltern bekam ich liebes Dankeschön, als sie verstorben war. Sie bedankten sich für meine liebe Fürsorge und schrieben, allein die Erwähnung meines Namens Christoph zauberte ein Lächlen auf ihre Lippen. Das will ich als Kurzfilm inszenieren. Und diese junge Frau, ist die Ideal-Besetzung.

Eine letztes Mal stupste mich das Universum auf meine Furcht. Entscheide dich. Geh vor dein Ziel oder gib es auf, endgültig. Die junge Frau saß mit ihrer Freundin in dem großen Wartebereich. Mist, Mist, Mist. Ich schlenderte an ihre vorüber. Beim Zurückgehen sah ich sie mir genauer an. Sie wäre die ideale Darstellerin. Die Chance strich an mir vorüber. Ich stand im Übergang versteckt, spickelte zu ihr, versteckte mich. Rang mit mir. Was soll’s jetzt oder nie. Ich ging zu ihr. „Bist du an Schauspielerei interessiert?“ „Ich spielte an der Schule und liebe es immer noch.“ Ich dankte dem Universum, dass es nicht locker liess und mich immer wieder die Chance bot. Von wegen, wann begreifst du es endlich. Tu es. Now. Na ja wir hatten ein tolles Gespräch. Einigten uns nach unseren Reisen zu treffen. Sie studiert Medizin und lebt nicht in Stuttgart. Alles fein. Wir werden es hinbekommen, wenn wir wollen. Mit dem Zufall oder der Synchroniziätt nicht genug. Später saßen wir im gleichen Wartebereich zu unserem Flieger nach Zürich. Wow.

Nun liegt es am mir, diese Geschichte zu realisieren. Es war ein Auftakt zu einer sehr intensiven, nicht immer leichten Begegnung mit einem guten Freund. Er war krank und seine Beziehung war zerschmettert. Spontan zu zusagen, ihm beizustehen, war die richtige Entscheidung. Andererseits hätte ich die junge Frau nie getroffen. Der Freund erzählte mir viel über seine Arbeit AI oder KI und Deep Learning und wir sahen gemeinsam die Dokumentation über Dune von Alejandro Jodorowsky. In den 70er Jahren wollte er Dune auf eine abgefahrene Weise realisieren. Aber er blieb seiner Idee treu und die Hollywood Bosse verweigerten ihm das letzte Geld. Das war’s. Trotzdem gab er nicht auf.
Was ich lernte ist seine unabdingbarer Überzeugung für seine Idee zu gehen. Bei dem SIEMENS Masterdrives war ich so von der Idee überzeugt, wie er. Und gewann Siemens und zwei interntional Awards. Mit dieser Einsicht will ich diese Videos mit ihr umsetzen und mich nicht dabei von den Vorgaben von Netflix, amazon und co. beinflussen lassen. Und zwar, wie ich diese Geschichte zu erzählen habe. Es ist eine verrückte Zeit mit dem Freund. Zwischen AI, Verrückten, Liebekummer, Kommunikationproblemen, Charaktereigenschaften. Immer mit der Fähigkeit mich zurückzunehmen, um das wesentliche im Blick zu behalten. Und aus alldem etwas für mich, für die Gegewart und das Film Projekt zu lernen. Thanks.